Mit großer Sicherheit wird davon ausgegangen, dass unter den Erdschichten in Sv. Martin Fundamente einer altchristlichen Grabbasilika verborgen sein könnten, die vermutlich im Zuge der Verwüstung zu Beginn des 7. Jh. zerstört wurde. Das weltliche und sakrale Ansehen dieser Ansiedlung wurde vom kroatischen Fürst Mislav Anfang des 9. Jh. wiederhergestellt.

crkva-sv-martina

Laut der venezianischen Chronik (die uns als Abschrift aus dem 11. Jh. bekannt ist) hat er mit dem Dogen Pietro Tradonico im Jahre 839 in Sancti Martini curtis – d.h. im Schloss des hl. Martin – Frieden geschlossen. Dieser Akt bezeugt nicht nur die Übermacht der kroatischen Flotte, sondern gilt auch als die erste geschichtlich dokumentierte selbstständige Erklärung eines kroatischen Herrschers.

Die dem heiligen Martin geweihte Kirche, welche von Fürst Mislav (oder vielleicht von einem seiner Vorgänger) gebaut wurde, wird sowohl in einigen späteren Quellen als auch in der Auflistung der Kirchen des Erzbistums in Split Anfang des 18. Jh. erwähnt. Jedoch wurde sie wegen ihres baufälligen Zustands 1882 abgerissen. Unmittelbar danach wurde etwas weiter westwärts eine neue Kirche errichtet. Dort wird die nach der Errichtung in Auftrag gegebene Statue des Heiligen sowie das achteckige Weihwasserbecken aus der alten Kirche aufbewahrt.

In Sv. Martin wird auch die Bestattungsstätte des antiken Pituntiums bewahrt. Auf dem Friedhof, der stets im Zusammenhang mit der Kirche erwähnt wird, wurden einige der berühmtesten Personen aus Podstrana, unter ihnen auch Don Petar Car, beerdigt.